LANDESMUSEUM SCHLOSS TIROL (Videoinstallation)


Bilderwelt des Mittelalters KURZBESCHREIBUNG (von Sebastian Marseiler)

"Kaum dass meine Augen sich an das Dunkel gewöhnt haben traf mich wie ein Schlag die stumme Rede des bebilderten Steins, die den Augen und der Phantasie eines jeden verständlich ist denn, pictura est laicorum literatura und stürzte mich tief in eine Vision" (Umberto Eco).
In der dreiteiligen Videoinstallation zu den Portalen von Schloss Triol erschließt die Künstlerin die mittelalterliche Imagination durch die Übertragung in eine zeitgenössische Bildersprache.
Wie bei Rubiks Würfelspiel lassen sich die figuralen und ornamentalen Felder immer wieder neu und anders kombinieren, obgleich die ihnen zugrunde liegende Konfiguration auf strengen Regeln basiert. Die raumgreifende Installation ist keine digitale Dressur der Bestiarien, sondern eine subtile Schulung des eigenen Blicks. Ein Stück Kunst der Gegenwart in alten Mauern.  
 
Bild-Metaphern
Zuerst klingen mittelalterliche Sprachfragmente aus dem Mauerwerk, bevor sich in einem filmischen Tryptichon die Bilderwelt der Portale erschließt. Die renommierte Filmemacherin Carmen Tartarotti gestaltete eine ganz persönliche Vision der Portale als Metaphern einer Welt-Deutung zwischen Stillstand der Zeit und Bewegtheit in Chaos, begleitet von eigens dazu komponierter moderner Musik. Ein Stück Kunst der Gegenwart in alten Mauern.
 
Metafore per immagini (it.)
Frammenti di parole risuonano dalle strutture murarie ancor prima che l´universo iconografico dei portali di Castel Tirolo si sveli in un trittico in forma di filmato: Carmen Tartarotti, cineasta di fama, ha dato forma ad un´interpretazione del tutto personale dei portali, come metafore di una concezione del mondo che oscilla tra stasi del tempo e mobilità nel caos, accompagnata da musica moderna appositamente composta per l´occasione. Un capitolo d´arte contemporanea tra le mura antiche.
 
Dauerausstellung Landesmuseum Schloss Tirol, eröffnet am 08. Mai 2004
Präsentiert im Museums Quartier Wien, anlässlich A9 forum Transeuropa 2004